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Lot 3241 - A207 Impressionismus & Moderne - Freitag, 01. Dezember 2023, 16.30 Uhr

ALFONS WALDE

(Oberndorf 1891–1958 Kitzbühl)
Skifahrer bei der Alm. 1933.
Öl auf Karton.
Unten rechts signiert: A. Walde.
Verso auf einem Zettel signiert, bezeichnet und datiert: "Skifahrer bei der Alm" / Alfons / Walde / Kitzbühel, Tirol, Austria / 1933.
42 × 59 cm.


Wir danken Prof. Dr. Gert Ammann für die Bestätigung der Authentiziät des Werks.

Gutachten:
Prof. Dr. Gert Ammann, Völs, 11.10.2023 (Nr. D-LA-797).

Provenienz:
- Privatsammlung Deutschland.
- Auktion Dorotheum, Wien, 29.11.2005, Los 142.
- Privatsammlung Schweiz, an obiger Auktion erworben.

Die Liebe zu den verschneiten Tiroler Alpen und zu Kitzbühel wird Alfons Walde bereits in die Wiege gelegt. Im Tirol geboren, siedelt die Familie Walde schon früh nach Kitzbühel um. Walde ist stets stark am Kitzbüheler Tourismus interessiert und hilft aktiv bei dessen Förderung mit. Als passionierter Skifahrer und Bergführer kennt er die Berge und die Landschaft Tirols bestens. Durch seine ursprüngliche Architekturausbildung hat er zudem eine besondere Vorliebe für kompakte Formen, die sich auch in seiner Malerei widerspiegeln.

Bereits in den 1920er-Jahren etabliert sich Walde als renommierter "Bergmaler" und kann mühelos neue Aufträge von Kunstliebhabern und Sammlern akquirieren, die in der Regel nach typischen Bergmotiven Tirols verlangen. Dank seiner Werbeplakate, die zum Aushängeschild der Tiroler Tourismusbranche werden, und eines einzigartigen Vertrags mit einer Postkartenfirma, ist er in den 1920er-Jahren äusserst beliebt, was ihm sogar den Bau seines eigenen Hauses am Hahnenkamm ermöglicht.

In den 1930er-Jahren erreicht jedoch die Wirtschaftskrise auch den Tourismus im Tirol. Neben dem Rückgang der Touristen aus wirtschaftlichen Gründen bringt das Jahr 1930 zudem eine Wende im persönlichen Leben des Künstlers. Seine Ehe wird 1929 geschieden, bereits 1930 heiratet er Lilly Walter. Im selben Jahr wird ihre Tochter Guta Eva geboren. Dies bedeutet ein tiefgreifender Neuanfang in einer Zeit grosser weltlicher Unsicherheit.

Dennoch lässt sich Walde nicht beirren. Gerade in dieser Umbruchszeit greift er immer wieder auf erfolgreiche Bildmotive aus früheren Jahren zurück und schafft zahlreiche nahezu identisch komponierte Gemälde. Ab 1930 erhält seine Serie von einsamen Berghöfen eine neue Komponente. Er füllt seine ansonsten typischerweise menschenleeren Winterlandschaften mit Bauern, Tourenskifahrern und dem klassischen Bildmotiv von Mutter und Kind.

Die Gemälde von Alfons Walde aus dieser Zeit sind nicht nur beeindruckende Darstellungen der Tiroler Alpen, sondern auch tiefgründige Reflexionen über die innige Verbindung zwischen Mensch und Natur. Sie erzählen Geschichten von harter Arbeit in den Bergen, von Abenteuern im Schnee und von der zarten Verbundenheit zwischen Eltern und Kindern.

Schliesslich ist die Tatsache, dass er immer wieder dasselbe Motiv malerisch umsetzt, in einer Zeit politischer und wirtschaftlicher Krisen verständlich: Alfons Walde, der "Bergler", strebt nicht nach Veränderung und Umbruch, sondern findet Ruhe und Bestätigung in der Konstanz.

CHF 250 000 / 350 000 | (€ 257 730 / 360 820)

Verkauft für CHF 425 000 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr