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Lot 3002 - A200 Gemälde Alter Meister - Freitag, 01. April 2022, 14.00 Uhr

GEROLAMO GIOVENONE

(um 1490 Vercelli 1555)
Der Heilige Augustinus.
Öltempera auf Holz.
66,5 × 44,8 cm.


Provenienz:
- Kunsthandel, Italien, 1968 (als Defendente Ferrari).
- Privatbesitz, Schweiz.

Das Gemälde zeigt den Heiligen Augustinus in Dreiviertelansicht vor dem Hintergrund einer Brüstung und eines mit besonders kunstvollen Motiven verzierten Ehrentuchs dargestellt. Der Heilige, ursprünglich in voller Länge dargestellt, befand sich einst auf der linken Seite eines Polyptychon, welcher verschiedene andere Elemente enthalten haben dürfte.

Das besonders kunstvolle Motiv des Stoffes hinter dem Heiligen, die vergoldeten Stuckarbeiten der Nieten an den Rändern des Tuches sowie die identische Ausführung des Heiligenscheins und der Brüstung im Hintergrund lassen eine Zugehörigkeit mit der Figur der Heiligen Lucia im Museum Sanna in Sassari erkennen, die von Giovanni Romano als ein Werk von Gerolamo Giovenone anerkannt wurde (siehe Giovanni Romano: Casalesi del Cinquecento: L'avvento del manierismo in una città padana, Turin 1970, S. 20, Anm. 2).

Aus stilistischer Sicht legt die weiche Zeichnung des Heiligen Augustinus eine Zuordnung in das dritte Jahrzehnt des Jahrhunderts nahe, wie auch Simone Baiocco in Bezug auf das Gemälde der Heiligen Lucia argumentiert (siehe Simone Baiocco: Gerolamo Giovenone e il contesto della pittura rinascimentale a Vercelli, in: E. Villata, S. Baiocco: Gaudenzio Ferrari, Gerolamo Giovenone. Un avvio e un percorso, Turin 2004, S. 176–177, Abb. 29). Die Zuschreibung und die Datierung des Gemäldes werden auch durch den Vergleich mit dem ähnlichen Heiligen Augustinus in der Sammlung Biverbanvca in Biella um 1520 bestätigt, der etwas älter ist als unser Gemälde (siehe Simone Baiocco, in: Il Rinascimento a Biella. Sebastiano Ferrero e i suoi figli, Ausst.-Kat. Biella, Museo del Territorio Biellese hrsg. von Mauro Natale, Biella 2019, S. 286–287, Kat.-Nr. 35).

Dieses Gemälde ist in der Fototeca Zeri unter der Nummer 23848 als ein eigenhändiges Werk von Gerolamo Giovenone archiviert.

Wir danken Prof. Mauro Natale für seine wissenschaftliche Unterstützung bei diesem Katalogeintrag.

CHF 30 000 / 40 000 | (€ 30 930 / 41 240)

Verkauft für CHF 36 900 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr