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Lot 3093* - A166 Gemälde Alter Meister - Freitag, 20. September 2013, 15.00 Uhr

JAKOB PHILIPP HACKERT

(Prenzlau 1737–1807 San Piero di Carreggio)
Weite Landschaft mit Blick auf das Tibertal.
Öl auf Leinwand.
53 x 68,3 cm.


Gutachten: Dr. Claudia Nordhoff, Rom, 24.6.2013. Provenienz: - Auktion, Van Ham, Köln, 16.11.2007. - Schweizer Privatbesitz. Literatur: Nordhoff, Claudia (Hg.): Jackob Philipp Hackert - Briefe (1761-1806), Göttingen 2012, S. 291. Nachdem Jakob Philipp Hackert 1768 in der Ewigen Stadt angekommen war, unternahm er zahlreiche Ausflüge in die Umgebung Roms und gelangte so nach Frascati, Tivoli und in die Albaner Berge, wo er die landschaftlichen Eindrücke in einer Reihe von Zeichnungen und Gemälden festhielt. Ein weiteres Ziel bildete die damals im Besitz des neapolitanischen Königshauses befindliche Villa Madama auf dem Monte Mario, einem im Norden Roms oberhalb der Schleife des Tibers gelegener Hügel. Johann Wolfang von Goethe berichtet: "Die dem König von Neapel gehörige, bei Rom auf einer Anhöhe gelegene Villa Madama war in damaliger Zeit, durch die Menge herrlicher Bäume und das durchaus Mahlerische der ganzen Gegend, ein wahrer Ort des Vergnügens. [...] Da man nun aber zu jener Zeit, auf Empfehlung bei dem Aufseher über diesen reizenden Ort eine ganz bequeme Wohnung erhalten konnte, so wählten beide Brüder diesen Aufenthalt auf zwei Monate [...]" (Johann Wolfang von Goethe, Werke, Bd. 46 (Winkelmann/Philipp Hackert), Weimar 1891, S. 127). Die hier angebotene weite Landschaft greift den Blick aus der Nähe der Villa Madama auf den Verlauf des Tibers nördlich von Rom auf. Im Hintergrund lassen sich die Monti Sabini erkennen. Bei der im Mittelgrund ersichtlichen Brücke über den Fluss kann davon ausgegangen werden, dass es sich hierbei um die römische Brücke "Pons Mulvius" oder "Ponte Milvio", im Volksmund "Ponte Molle" genannt, aus dem Jahre 109 v. Chr. handelt. Dr. Claudia Nordhoff identifiziert dieses unsignierte Landschaftsgemälde als ein charakteristisches Werk von Jakob Philipp Hackerts und hebt dabei nicht nur die charakteristische Darstellung der detailliert ausgeführten Bäume am linken Bildrand hervor, sondern erwähnt auch die Figur des gehenden Wanderers, der einen Korb an einem geschwungenen Stock über der Schulter sowie einen Krug in der Hand trägt. Diese Person taucht auch in einer Gouache von 1769 auf, die ebenfalls in der römischen Campagna entstand. Daher erscheint Nordhoff eine Datierung dieses Gemäldes in das erste römische Jahr überzeugend. Zwei weitere Versionen dieser Ansicht in Privatbesitz, das eine von 1777, das andere von 1781, bestätigen ferner, dass diese Landschaft gewissermassen als Prototyp bezeichnet werden kann und somit eine bedeutende Stellung im Oeuvre Hackerts einnimmt.

CHF 30 000 / 50 000 | (€ 30 930 / 51 550)

Verkauft für CHF 36 000 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr