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Lot 3473 - Z40 PostWar & Contemporary - Samstag, 25. Juni 2016, 14.00 Uhr

A.R. PENCK (RALF WINKLER)

(Dresden 1939–2017 Zürich)
Whale-Hunting. 1991.
Dispersion auf Leinwand.
Unten links signiert: ar penck.
60 x 90 cm.


Provenienz:
- Vom heutigen Besitzer 1991 bei Galerie Lelong, Zürich, erworben (verso mit dem Etikett).
- Seitdem Privatbesitz Schweiz.

Ungewöhnlich eindeutig in der Bildsprache nähert sich A.R. Penck (Ralf Winkler) in seinem Gemälde „Whale Hunting“ dem Thema Walfang, Artenschutz und dem Verhältnis von Mensch und Tier. Der Mensch - hier durch das Strichmännchen symbolisiert, welches in seiner Einfachheit und Archaik an frühe Höhlenmalerei erinnert, und welches seit etwa 1963 eine Art Markenzeichen für Pencks Malstil geworden ist – attackiert den ihn an Grösse weit überlegenen Wal mit erhobenem Speer. Auch farblich unterstreicht Penck die Aggressivität des Mannes durch das dominante Rot, welches sich klar gegen die dunkle Masse des Wahlleibes abhebt. Trotz der Deutlichkeit und Wiedererkennbarkeit dieser Szene und Symbolik ist die Lesart nicht buchstäblich oder eindimensional.

A. R. Penck, der von 1989 bis 2003 Professor an der Kunstakademie Düsseldorf war, erzählt keine simplen Bildergeschichten, sondern verknüpft in einer dichten Komposition Individuelles und Allgemeines zu einer zeitlosen Wahrheit. Äquivalent zur Referenz seiner Strichmännchen an frühgeschichtliche Höhlenmalerei, oder zur Wahl seines Pseudonyms nach dem berühmten Eiszeitforscher und Geologen Albrecht Penck (1885-1945), thematisiert er die Balance zwischen Mensch und Natur, den Umgang von Mensch und Tier, das Kräfteverhältnis, die Naturgewalt und die Gefährdung der Natur.

Durch seinen unverwechselbaren Stil aus abstrahierten Figuren und Bildzeichen schafft Penck ein universales Vokabular, in dem die Erinnerung an den Beginn der Malerei mit der aktuellen Zeitgeschichte und der modernen Naturwissenschaft zu einer einprägsamen Bildwelt, wie hier in „Whale Hunting“ verschmilzt.

CHF 7 000 / 9 000 | (€ 7 220 / 9 280)

Verkauft für CHF 10 625 (inkl. Aufgeld)
Angaben ohne Gewähr